Antonia Simons Plan bestand aus drei As: Abitur, Ausbildung, Architekturstudium. Doch es kam anders. In der Ausbildung zur Anlagenmechanikerin für Sanitär-, Heiz- und Klimatechnik stellte sie fest, dass ihr späteres Studium technischer sein sollte. Angestoßen von einem Berufschullehrer startete sie den Bachelorstudiengang Gebäudeenergie- und -informationstechnik (GEIT) an der HTW Berlin.
Antonia studiert Gebäudeenergie- und -informationstechnik, um den Gebäudesektor ins heutige Zeitalter zu bringen
Allgemein gesagt beschäftigt man sich mit der gesamten Technik im Haus. Von der Solaranlage über die Wärmepumpe bis zum Brandschutz. Da ist auch viel Elektrotechnik bei. Dabei hört man ab dem ersten Semester immer einen Begriff: Behaglichkeit. Welche Temperatur, Lichtverhältnisse, Luftqualität braucht der Mensch, um sich wohlzufühlen? Welche passiven und aktiven Strategien gibt es, um das umzusetzen? Beispielsweise die Umwelt wie die Sonne und natürliche Verschattung zu nutzen, um das Haus zu kühlen oder zu heizen und auch eine Anlage wie eine Wärmepumpe, die dabei hilft. Oder mit Sensoren dafür sorgen, dass bei einem hohen CO2 Gehalt gelüftet wird, weil man bei einem zu hohen Wert unkonzentriert wird und Kopfschmerzen bekommt.
Besonders Spaß hatte ich an Kursen zur Heizungs- und Sanitärtechnik, weil sie mir durch die Vorkenntnisse aus meiner Ausbildung leichter fallen und ich sie so vertiefen konnte. Allerdings finde ich auch die Grundlagenkurse wie Steuerungs- und Regelungstechnik oder Automatisierungstechnik interessant. Da beschäftigt man sich unter anderem mit intelligenten, autonomen Systemen. Das Wissen daraus bringt mir schon bei meiner jetzigen Arbeit was. Ich arbeite bei Schneider Electric im Bereich Gebäudeautomation. Dabei geht es etwa um Bewegungssensoren, die Licht o. Ä. einschalten, wenn jemand den Raum betritt oder die Jalousie, die automatisch herunterfährt, um Schatten zu spenden.
Dafür, dass ein Studium meist sehr theorielastig ist, erhält man bei GEIT super praktische Erfahrungen und Eindrücke. Im ersten Semester betrachteten wir im Labor zu Lüftungssystemen zwei solcher Systeme: Quell- und Mischlüftung. Indem wir Rauch bzw. Nebel in die Luft gegeben haben, konnte man sehen, wie sich die Umgebungsluft bei unterschiedlichen Systemen verhält und was für eine Strömung da entsteht. Ein weiteres Beispiel ist Bau-CAD. Da gibt es eine Zielvorgabe, welche Eigenschaften das Gebäude erfüllen soll und dann steht es uns frei, wie wir dahinkommen. Also planen wir im CAD-Programm und Rüsten das 3D-Modellhaus mit Heizungs- und Lüftungssystemen aus.
Die Chancen stehen aktuell sehr gut. Gerade durch die neue Gesetzgebung, also das neue Gebäudeenergiegesetz 2024. Neue Heizungsanlagen müssen dann mit mindestens 65 Prozent erneuerbaren Energien betrieben werden. Da sind wir gefragt beim Planen neuer Anlagen, aber auch bei der Lösungsfindung für den Bestand. Man kann aber auch wie ich in die Gebäudeautomation gehen und neue und alte Gebäude intelligenter machen. Zu jeder Technik, die es in einem Gebäude geben kann, haben wir einen Kurs. So kann man auch gut seine Interessen ausloten, dementsprechend seinen Schwerpunkt setzen und seinen Beruf finden.
Die Ingenieurnachwuchs-Initiative des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall.
Seit 1998 widmet sie sich bereits den Themen Ingenieurwesen und MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik). Ihr Ziel ist es, junge Menschen schon frühzeitig für den Ingenieursberuf sowie Naturwissenschaften und Technik zu begeistern.
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