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Life Sciences

SEI: Sozial Engagierte Ingenieur*innen
Ehrenamtliche INGs

In Projekten entwickeln Studierende unterschiedlicher technischer und informationstechnischer Studiengänge zusammen mit Menschen mit Beeinträchtigungen individuelle medizintechnische Lösungen, um Alltagsprobleme aus dem Weg zu schaffen.

Das eigene ING.-Wissen nutzen, um ehrenamtlich fremden Menschen den Alltag zu erleichtern

Hochschulinitiative SEI
Etwas mit und für Menschen machen

Als sie im Bachelorstudium an der TU Berlin die Hochschulinitiative SEI, Sozial Engagierte Ingenieur*innen, kennenlernte, kam das für die damalige Maschinenbaustudentin Lina gerade richtig. „Der Bereich, in dem sich die Medizintechnik bewegt, ist die Schnittstelle zwischen Mensch und Technik. SEI hat mir gezeigt, dass man in der Medizintechnik arbeiten kann, auch wenn man diesen Fachbereich nicht studiert. Andere Disziplinen wie Maschinenbau oder Elektrotechnik bringen die notwendigen Skills für die medizinische Technik mit“, erklärt sie. Lina hat bis vor Kurzem die Initiative geleitet und arbeitet nun nach ihrem Masterabschluss als Ingenieurin in einem Medizintechnikunternehmen. Etwas mit und für Menschen machen - das ist Linas Motivation. Noch im Bachelorstudium und somit voll und ganz in SEI involviert ist der Maschinenbaustudent Dennis Pflantz. „Ich habe eine Doku über ProthesendesignerInnen gesehen und wusste direkt: Die Arbeit will ich machen.“ Bei SEI konnte er den Fachbereich besser kennenlernen und sich mit anderen Studierenden austauschen. Nach dem Bachelor in Maschinenbau ist die Richtung für den Master schon zweifellos entschieden: „Die Medizintechnik ist dynamisch und emotional, weil sie nah am Menschen arbeitet. Das ist perfekt für mich“, schwärmt er.

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Lina Dombrowski hat Maschinenbau studiert, sich bei SEI engagiert und arbeitet nun als Ingenieurin in einem Medizintechnikunternehmen

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Ideen
Hosen-Hilfe und Zeitpläne

Neben dem Studium arbeitet Dennis mit seiner SEI-Projektgruppe an einem Hilfsmittel für eine junge Frau, welches das Hose An- und Ausziehen übernimmt und ihr so Privatsphäre zurückgeben kann. Das Vorgehen in solch einem Projekt ist immer gleich. „Wir haben bis jetzt zwei Konzeptideen entwickelt, die wir digitalisieren, einen Prototyp erstellen und uns dann für das geeignetere Modell entscheiden müssen“, erzählt Dennis. Die SEI-Projektgruppen treffen sich alle zwei Wochen, um sich gegenseitig auf den neusten Stand zu bringen und das weitere Vorgehen zu besprechen. Dazwischen fallen zum Beispiel Rechercheaufgaben zu geeigneten Materialien oder nutzbaren Systemen an. „Wer, wie viel am Projekt arbeitet, bleibt individuell - je nachdem, wie viel Zeit man hat. Wichtig ist ein realistischer Zeitplan“, erklärt der Student.

Netzwerk
Ohne Partner läuft gar nichts

Zeitpläne sind zwar wichtig, noch wichtiger ist jedoch ein gutes Netzwerk. Lina weiß, ohne Kontakte zu Unternehmen läuft gar nichts. „Einer unserer festen Partner ist das Johannes-Stift in Spandau mit einer Werkstatt und Schulen für Menschen mit Beeinträchtigung. Wir sind im regen Austausch mit den Betroffenen und gehen auch zusammen durch die Wohngruppen. Da werden uns oft Ideen zugeworfen für Hilfsmittel, die nützlich wären.“ Durch Sponsorings, Spendengelder oder kostenlose Materialspenden von Unternehmen können die Gruppen ihre Projekte schnell und kostengünstig realisieren. „Auch die einzelnen ingenieurwissenschaftlichen Fachbereiche der Uni unterstützen uns mit Teilen, die sie zum Beispiel im 3D-Drucker herstellen“, ergänzt Dennis.

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Dennis Pflantz studiert Maschinenbau im Bachelor. Der Master soll in Richtung Medizintechnik gehen.

„Die Medizintechnik ist dynamisch und emotional, weil sie nah am Menschen arbeitet. Das ist perfekt für mich.“

Dennis Pflantz, engangiert sich bei den Sozial Engagierten IngenieurInnen der TU Berlin

Kommunikation
Face to face für das beste Ergebnis

Steht die Idee, das Projekt und die Vorgehensweise, fangen die einzelnen Gruppen an, diese umzusetzen. Wenn man erst mal angefangen hat, läuft es fast wie von alleine. Genauso ging es Dennis und seiner Gruppe mit dem Hosen An- und Auszieh-Projekt. „Anfangs war es schwierig einzuordnen, was genau zu tun war und wie wir beginnen sollten. Im engen Austausch mit der Person, für die wir das machen, ging es dann einfacher. Face to face kann man sich einfach besser besprechen und gezeigt bekommen, worauf es ankommt. Wir mussten einmal das Konzept komplett umdenken, weil uns vorher nicht bewusst war, in welchem Umfang die Einschränkung vorliegt. Kommunikation ist das Wichtigste“, erklärt er.

Mit Projekten helfen
ING.-Wissen macht glücklich

Egal an was für einem Projekt sie arbeiten, das Schönste ist, dass man mit dem ING.-Wissen, das man sich aneignet, zusammen Lösungen sucht, die nicht direkt etwas mit einem selbst zu tun haben, sondern für andere Personen sind. „Sich selbst zurückstellen und ehrenamtlich etwas für andere machen – daraus kann man eine Menge mitnehmen. Der schönste Moment war mal, als wir ein Video von einem Jungen bekommen haben, der etwas genutzt hat, das wir für ihn hergestellt haben. Das hat nicht nur ihn, sondern auch uns sehr glücklich gemacht“, erzählen die beiden mit leuchtenden Augen.

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Studierende unterschiedlicher technischer und informationstechnischer Studiengänge entwickeln zusammen mit Menschen mit Beeinträchtigungen individuelle medizintechnische Lösungen.
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Die Ingenieurnachwuchs-Initiative des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall.

Seit 1998 widmet sie sich bereits den Themen Ingenieurwesen und MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik). Ihr Ziel ist es, junge Menschen schon frühzeitig für den Ingenieursberuf sowie Naturwissenschaften und Technik zu begeistern.

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