Andere jobben in der Gastro, Emma-Sophie Daus nutzt die Gunst der Stunde und heuert bei einem der größten Automobilzulieferer der Welt an – studienbegleitend.
Studi-Job als Mechatronikstudentin
In einigen Fahrzeugen befindet sich im Rückspiegel eine Kamera. Aber keine, die den Verkehr vor oder hinter einem beobachtet – sie beobachtet die Person am Steuer. Was nach totaler Kontrolle klingt, ist ein Fahrassistenzsystem, das prüft, wie aufmerksam man fährt, wie fit man ist. Dass das Auto eine Kaffeepause vorschlägt, ist nicht neu, basiert in der Regel aber lediglich auf einer vorprogrammierten Zeitfunktion. Dieses neue Driver Monitor System analysiert die Fahrenden tatsächlich. Und hieran arbeitet auch Emma-Sophie Daus mit.
Emma ist Werksstudentin bei Magna – mit über 180.000 Mitarbeitenden, einem der größten Automobilzulieferer der Welt. Hier geht es unter anderem um die Entwicklung solcher Assistenzsysteme, aber auch um Abstandhalter, Spurhalter und vieles mehr. Es ist eine Tätigkeit, in der die Grenzen zwischen Maschinenbau, Elektrotechnik und Informatik verschmelzen. Und es sollte wohl so sein, dass in Emmas Wohnort die Technische Hochschule Aschaffenburg jenen Studiengang Mechatronik anbietet, der genau diese Disziplinen in sich vereint.
„Ich habe zunächst in Darmstadt Maschinenbau studiert. Das hat mir aber nicht gefallen, weil Corona mir die Freude am Studium verhagelt hat. Außerdem wollte ich auch wieder in meine Heimatstadt Aschaffenburg, und dann bot sich der Studiengang Mechatronik an“, sagt Emma. Nach ein paar Semestern in Darmstadt war also Schluss, dafür startete nahtlos die Mechatronik und rechnete ihr die bisherigen Maschinenbaukompetenzen zum Teil an.
Magna stellt nicht nur Bauteile für die Autos von morgen her, es entwickelt sie mitunter auch. Damit hebt sich das kanadisch-österreichische Unternehmen von den anderen Zulieferern ab. Hier entsteht – bei Bedarf – ein komplettes Auto im Kundenauftrag. „Ich habe als Studentin schon mal in einem Konzern gearbeitet und wollte es unbedingt wieder, weil dort die Projekte interessanter sind und man einfach mehr Einblicke als in kleinen Unternehmen bekommt“, sagt Emma.
Es ist kein Wunder, dass Emma in der Personalabteilung auffiel. Denn sie ist über ihre akademischen Kompetenzen hinaus politisch tätig, unterstützt feministische Projekte in Aschaffenburg, kümmert sich aktiv um den Tierschutz, arbeitet mit Menschen mit Behinderung und noch mehr. Dass sie zum Ausgleich in Python programmiert und ihren 3D-Drucker fordert, war offenbar kein Nachteil. Natürlich – engagierte Menschen sind interessant.
„Bei Magna kümmere ich mich nun als Werkstudentin darum, Tests für bestimmte Bauteile durchzuführen. Ich sehe mir Leiterplatten unter dem Mikroskop an und bin beim Prototypenumbau dabei. Das ist alles wahnsinnig vielseitig“. Damit erhält sie bereits während ihres Studiums einen tiefen Einblick in die praktische Mechatronik, der die Aussichten auf einen spannenden Job danach massiv verbessert.
Der Maschinenbau hat ihr zwar grundsätzlich gefallen, dennoch waren ihr die Themen zu trocken, zu abstrakt, zu weit weg von der Praxis. „Es hat mir dort einfach etwas gefehlt, und ich habe gehofft, dass ich das in der Mechatronik finde. Ich habe es hier gefunden – vor allem in Verbindung mit der Mikrotechnik. Überhaupt habe ich hier in der Mechatronik erst gemerkt, wie viel Spaß mir Informatik und Elektrotechnik machen.“ Und fertig ist die Studienwahl.
Und eins stand immer fest: „Mathe, Physik und Chemie waren meine besten Fächer. Darauf habe ich am Ende auch geschaut und wusste, dass ich in diese Richtung gehen will.“ Alles richtig gemacht – würde man wohl sagen. Der Blick in den Rückspiegel der Autos von morgen könnte ihre Wahl bestätigen. Wenn sie in zwei Jahren ihren Bachelor macht, steckt vielleicht ein Stück Arbeit von ihr darin. Möglich wär‘s.
Die Ingenieurnachwuchs-Initiative des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall.
Seit 1998 widmet sie sich bereits den Themen Ingenieurwesen und MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik). Ihr Ziel ist es, junge Menschen schon frühzeitig für den Ingenieursberuf sowie Naturwissenschaften und Technik zu begeistern.
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