Als Augenoptikermeisterin weiß die 26-jährige Antonia Weißhaar, welchen Einfluss Licht auf unser Sehvermögen hat. Jetzt erweitert sie ihre Kenntnisse auch um technologisches Know-how im Bereich Optik – im Bachelorstudiengang Optical-Engineering an der Hochschule Aalen.
Optical Engineering - ein besonderer ING-Studiengang
Ich bin Augenoptikermeisterin. Von daher war das Thema Optik schon für mich gesetzt. In der Augenoptik geht es vor allem um die physiologischen und medizinischen Aspekte. Ich bin aber auch sehr technikaffin. Deshalb habe ich gezielt nach einem Studiengang gesucht, der diesen Bereich abdeckt. Vor allem die vielfältigen beruflichen Möglichkeiten. Als Augenoptikerin war ich darauf festgelegt, Kunden im Laden mit Sehhilfen zu versorgen. Klar hätte ich auch in den Vertrieb oder Außendienst gehen können. Aber die Entwicklungsmöglichkeiten nach diesem Studium sind ganz andere. Wenn man mal darüber nachdenkt, in wie vielen Bereichen Licht oder optische Systeme von Bedeutung sind, wird einem schon klar, wie zukunftsorientiert der Studiengang ist.
Zunächst erlernt man Grundlagen in den Gebieten Optik, Informatik, Elektronik und Mechatronik. Man hat danach ein fundiertes Wissen in all diesen Bereichen. In der Optik kannte ich mich schon gut aus, aber die anderen Felder waren Neuland, das war spannend! Im Hauptstudium hat man die Möglichkeit aus einem breitgefächerten Angebot verschiedener sehr praxis- und zukunftsorientierte Studieninhalte zu wählen. So kann man individuelle Schwerpunkte setzen. Besonders fasziniert mich Bildverarbeitung oder Optik Design, das sind beides Bereiche der Informatik. Mit selbstgeschriebenen Programmcodes gewinnt man Informationen aus Bildern oder simuliert Strahlengänge. Ich wusste zwar aus meiner vorherigen Ausbildung, wie sich Licht in einem optischen System ausbreitet. Aber wie man so etwas am Computer simuliert, das war vollkommen neu für mich.
Ich habe ein Praxissemester bei Carl Zeiss Meditec AG in Oberkochen absolviert und arbeite dort jetzt als Werkstudentin. Das Unternehmen entwickelt unter anderem Lösungen zur Diagnose und Behandlung von Augenkrankheiten – für mich als Augenoptikerin total interessant! Seit meinem Praktikum bin ich in ein Projekt involviert, in dem es um die Entwicklung eines neuen bildgebenden Verfahrens geht. Einerseits betrachten wir den Aufbau des Auges: Welche Krankheiten treten auf? Welche Strukturen des Auges sind davon betroffen? Andererseits wollen wir wissen, wie man diese Bereiche gut darstellen kann. Wir forschen an einem nicht-invasiven Verfahren, bei dem Licht zum Einsatz kommt – allerdings nicht in einer beliebigen Intensität, weil es im Auge viele Strukturen gibt, die geschädigt werden können. Genau diese Kombination aus physiologischen und technischen Aspekten reizt mich, hier kann ich mein Wissen aus Ausbildung und Studium einbringen.
„Außerdem habe ich das Gefühl, dass ich durch die Arbeit etwas bewegen kann.“
Unser Wissen ist zum Beispiel gefragt in der Medizintechnik, der Materialbearbeitung mittels Laser, der Beleuchtungstechnik oder der Entwicklung von Scheinwerfern für die Automobilindustrie. Ich möchte auf jeden Fall den Master in Applied Photonics an der Hochschule Aalen dranhängen. Er baut auf dem Bachelor-Studium auf, vertieft aber die technologischen Aspekte. Der Master steht auch anderen AbsolventInnen offen, zum Beispiel aus dem Fach Augenoptik.
Ich kann mir gut vorstellen, im Bereich Biophotonik zu bleiben. Das Feld verbindet die Kompetenzen, die ich jetzt habe: Augenoptik und Technik. Mir macht die Arbeit außerdem total Spaß. Wenn alles so funktioniert, wie ich mir das überlegt habe, dann begeistert mich das. Außerdem habe ich das Gefühl, dass ich durch die Arbeit etwas bewegen kann. Man hilft nicht nur punktuell einem Kunden, sondern entwickelt Diagnose- oder Heilverfahren, die eine große Reichweite haben.
Die Ingenieurnachwuchs-Initiative des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall.
Seit 1998 widmet sie sich bereits den Themen Ingenieurwesen und MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik). Ihr Ziel ist es, junge Menschen schon frühzeitig für den Ingenieursberuf sowie Naturwissenschaften und Technik zu begeistern.
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